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Fügungen

Es heißt
ein Dichter
ist einer
der Worte
zusammenfügt

Das stimmt nicht
Ein Dichter 
ist einer
den Worte
noch halbwegs
zusammenfügen
wenn er Glück hat

Wenn er Unglück hat
reißen die Worte
ihn auseinander

Erich Fried

 


Manchmal schreibt es sich einfacher als zu reden.

Auf dieser Seite finden Sie eine kleine Auswahl von Gedichten.

Auf den folgenden Seiten finden Sie eine Leseprobe aus meinem aktuellen Werk, sowie eine Kurzgeschichte zum Sinn des Lebens.

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Sonderbar

Sonderbar, wie Kinder staunen
und wir im Tage noch
nach Wundern immer schauen
und dabei oft die Augen schließen
weil wir im Guten
viel zu oft das Böse wissen.

Sonderbar, dass manch ein Mensch
nur in dem Alten sich erkennt
und trotzdem noch das Neue wünscht
und- dass Liebgewonnenes entrinnt,
weil Träume nach dem Unbekannten
auch wenn sie noch so unerreichbar sind

dem Herz die Sehnsucht geben
und die Türen öffnen,
doch wer nicht staunen kann im Leben,
für den ist es vergebens,
er wird nur nach den
sonderbaren Träumen streben

und nicht wie ein Kind
die Augen öffnen und auch sehen,
wie der scheinbar böse Wind
die Richtung dreht und im richtigen Moment
wird das Kind die Segel hissen weil es
die sonderbare Sehnsucht seines Herzens kennt.


             

 

Gedacht


Habe gedacht,
du bist anders
und, dass ich dir schreiben kann,
was ich grade denke,
ohne darüber nachzudenken,
was ich schreibe.

Habe gedacht,
du verstehst mich
und, dass ich dir vertrauen kann,
um Vertrauen aufzubauen,
ohne viel Vertrauen,
mit Vorsicht.

Habe gedacht,
du magst mich
und, dass ich dich mögen kann,
ohne Enttäuschung aber,
mit der Enttäuschung,
Vergangenes vergessen lerne.

Habe gedacht,
du denkst
und, dass ich denke,
mit Gedanken an dich,

ohne Verschwendung,
mit der Wahrheit durchdacht.

Ein Niemand?

er gab sich nicht mühe
mit irgendwas
dabei verspürte er
weder liebe noch hass

er dachte an niemand
der keinem was tat
und keiner gab ihm
niemals den rat

sich hilfe zu suchen
auch andre zu sehn
und auf diejenige welche
einmal zu zugehn

doch kannte er niemand
und konnt ja nicht wollen
da er nicht wusste
was er hätt sollen

zu reden zu lachen
wusst er doch nicht
sah er weder dunkel
noch niemals ein licht

und fehler machte
er nie auf keinen fall
und nie macht er’s recht
nicht ein einziges mal

so lebte er nie
und starb auch nicht
er war ja ein niemand
ohne gesicht

und weil er nicht merkte
ein niemand zu sein
war er niemals
und ist nicht allein

 

 

 

 

 

 

 

Gedanken und Gefühle

Einmal dachte ich
Und konnte es nicht lassen
Und Denken denk ich
Können Worte nicht fassen

Und da Gedanken
In dem Text den ich verfasse
Nicht Einklang finden
Sondern eher ihn verlassen

Denke ich Gedanken
Immerzu und munter weiter
Weil Denken denk ich
Macht mich heute heiter

So denke ich nun
Und werde auch denken
Weil Denken an dich
Mir Gefühle wird schenken.

 

Lebenswege

Wer sagt, dass du als Sternenkind
Dir deinen Weg aussuchst
Und nicht den falschen nimmst
Zu einer falschen Zeit?

Wer fragt ob nicht der Weg
Sich Seinesgleichen sucht
Und in der tristen Vollmondnacht
Nach deinem Namen ruft?

Wer glaubt er gehe nur auf
Einem, seinem Weg
Und hofft, dass niemand sonst
Ein Stein vor seine Füße legt,

Oder wünscht, dass niemand ihn
Von seinem Weg abbringt,
Durch Liebe, Hass und ihm
Somit sein Glück entrinnt,

Welches, jener glaubt,
Das sei an diesem Ziel
Seiner entschiedenen Wege
Und, dass es ihm gefiel?

Wer sagt dir, dass nicht auch
Ein andrer Weg zum Ziel dich führt
Und ob man nicht schon auf dem Weg
Unverhofft viel Freude spürt?

Wer meint, dass man nur einen Weg
Und nicht auf einmal zwei
Zur gleichen Zeit betreten kann
Weil Herz, Verstand und Seele frei

Vielleicht woanders sich
Vergnügen und nach den Sternen
Greifen und Frühlingsduft
Einatmen in den Fernen

Deiner Gedankenstricke,
Die dir Kraft aussaugen
Weil du immer noch nicht
Und das- mit deinen Augen

Sehen kannst, welcher
Dieser vielen Scheidewege
Richtig oder falsch oder
Viel mehr angenehm gelegen

Nur für dich oder auch
Für deinen Partner ist?
Und weil die Gedanken
Welchen Weg du gehen wirst

 
Dich furchtbar lähmen
Und nicht vorwärts bringen,
Stehst du heute noch
Und zweifelst am Gelingen

Deines eigenen Empfindens
Weil der Schritt zurück
Viel einfacherer erscheint
Und dort das Glück

Noch für dich sichtbar ist.
Und das auch sicher bleibt
Doch wann bist du
Für deinen Schritt bereit?

Weißt du, das manche Wege
Sich später oder schon ganz bald
Kreuzen und verbinden?
Nur das man im Gedankenwald 

das später erst erblicken kann.


 

 

 

Was hast du getan?

Siehst du,
wie sie weint,
Perlen so klar, so rein
siehst du,
so sollte auch deine Seele sein
Sie hat Narben
die du nicht sehen kannst,
Stärke gegen Schwäche
und du gewannst

Hilflos wie die Nacht
ohne einen Stern
angstvoll, gelähmt
Verständnis fern
Vertrauensbruch
Kindheitsraub
an all das habe ich früher nicht geglaubt

Doch du hast es mir gezeigt
und das ging zu weit!
zitternd auf der Suche
doch ohne Fund
der Körper verschlossen 
und wund
Türen verriegelt
in sich gehend 
keiner merkt es
keiner wird es sehen

Seele aus Glas
auf den Boden geschmissen
wie kann man das
im Voraus wissen?
Scherben gesammelt
Arzt sollte kleben
doch wird es wieder blühen;
das Leben?

 

 

Zögern

Wir wandeln leise unverhofft
durch die Nächte unsrer Zeit,
wir gehen weiter wie so oft
ungehalten und doch unbefreit.

Weil unser Weg nicht einig ist
mit dem Herz und dem Verstand
-der uns jedes mal aufs Neue misst
logisch jedoch unbekannt-

gehen wir und stellen zögernd fest,
-ob wir wollen oder nicht-
dass das Herz uns manchmal lässt,
der Verstand dagegen sticht

wie ein Messer in die Taille
in das Bein und in die Brust
damit wir zögern eine Weile
und die Angst uns nieder stößt.

Und wir halten einmal inne
in der stillen Sternennacht
um so lauter sind die Sinne
die das Herz zuvor gebracht.

Und so hat uns der Verstand
Ruhe und auch Zeit gegeben
Um des Herzens zart Gewand
einmal wahrzunehmen.

Hoffnung

Ich spiele dir ein Lied,
ein leises, ganz sanftes
und hoffe, du kannst es hören.

Ich träume mich zu dir,
ganz vorsichtig, ganz lieb
und hoffe, du lässt mich.

Ich schreibe dir auf, was ich denke,
langsam, behutsam, sauber
und hoffe, du liest es.

Ich denke an dich,
verträumt und verliebt
und hoffe du liest es.

Ich wünsche du wärst hier,
traurig und glücklich
und hoffe, du verstehst mich.

Ich nehme deine Worte in mich auf,
speichere alles in meinem Herzen
und hoffe du lässt bald von dir hören.

Ich freue mich auf alles von dir,
fröhlich, fantasievoll
und hoffe du freust dich über mich.

Ich schicke dir dieses Gedicht,
nachdenklich, mit der Hoffnung
es gefällt dir.

 

 

Der Wunsch

Es war ein mal ein Wunsch,
der wollte sich versenden
um ein ach so furchtbar
Schicksal endlich schnell zu wenden.

Doch er wusste nicht worin
Im Umschlag oder im Karton?
Er war so riesengroß und schwer,
doch ein Umschlag reichte schon.

Und als er sich entschieden,
da wusst’ er nicht als was,
Waren-, Buchsendung, Brief Paket?
Ja, ein Wunsch, was ist denn das?

Schon kam die nächste Frage
Er wusste nicht womit,
Hermes, Post und DHL,
jetzt litt der Wunsch, er litt.

Dann fiel ihm auch noch ein,
er wusste nicht wohin,
denn wer erfüllt die Wünsche,
so einen Wunsch wie ihn?

Der Wunsch fing an zu weinen
Und hörte nicht mehr auf.
Dann fiel er auf den Boden,
irgend jemand stand noch drauf.

Er war schon fast kaputt,
als ihn sein Denker wiedersah
Und aufhob und ihn dachte
Und es um ihn geschah.

Und weil er seinen Wunsch
Dort auf dem Boden fand,
nahm er ihn einfach hier
und selbst in seine Hand.

 

An den Liebenden

Wenn ich scharlachrote Blumen sehe
und sich mein Herz mit deiner Liebe füllt
dann denk' ich stets an die verlornen Wege
des Engels, welcher sich in dir verhüllt

Und oft erstaunt mich, was dein Herz erfreut
denn was du fühlst, das nehm ich gar nicht wahr
dann denk ich stets an das was dich scheut
doch was dich scheut, davon ich niemals sah

Von Tiefe dann zu Tiefen stürzt mein Sinn
ich möchte deine Sinne einmal auch ersinnen
und deine Sinne sinnen meine  wie niemand sonst

Betäubt kehr ich den Blick nach unten hin
so scharlachrote Blumen sind,- so liebe mich!
Denn tust du's nicht, verlier' auch ich.


 

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